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Optische Aufheller

Im Rohzustand haben haben Gebrauchsmaterialien wie Papier, Textilfasern oder Kunststoffe Absorptionsbanden zwischen 400 und 500 nm. Dies führt zu einem mehr oder weniger ausgeprägten gelblichen oder bräunlichen Farbton. Diese Farbe beruht auf Verunreinigungen, die auf Grund des Vorkommens (z. B. Quercetin u.a. Flavone in der Baumwolle, natürliche Pigmente in Wolle, Lignin in Papier) oder der Herstellung (thermische Zerfallsprodukte), in den Materialien vorkommen. Die Farbverunreinigungen können durch chemisches Bleichen (meist durch Oxydation) wenigstens teilweise zerstört werden. Aber exzessives Bleichen und damit völlige Zerstörung der Verunreinigungen zerstört auch die Substrate selbst mehr oder weniger. Einen Ausweg bilden Farbstoffe, die im UV Bereich absorbieren und zwischen 400 und 500 nm eine Fluoreszenzemission haben. Diese Emission überdeckt die Absorption der Verunreinigungen in diesem Bereich, es wird insgesamt mehr Licht reflektiert (normale Reflexion + Fluoreszenzlicht) die Materialien erscheinen dadurch insgesamt heller. Dieser Effekt wurde erstmals von P. Krais* entdeckt, der Wolle und Flachs mit Aesculin - haltigen Extrakten der Roßkastanie versetzte und eine deutliche optische Aufhellung erzielte. Das vom Aesculin abgeleitete Methylumbelliferon war der erste industriell hergestellte Aufheller. Heute werden etwa 400 verschiedene Optische Aufheller produziert mit einer Gesamtmenge von über 33000 t/a. Diese teilen sich in 6 Gruppen ein die sich chemisch zwar unterscheiden, allerdings deutliche Übereinstimmungen aufweisen. Solche Aufheller werden nicht nur Waschmitteln zugesetzt, sondern ganz normalen Schreibpapier. Immer wenn etwas besonders weiß erscheint, wurde mit optischen Aufhellern nachgeholfen. Sie können das leicht überprüfen indem Sie mal eine UV - Lampe einsetzen.

Formeln für optische Aufheller
Chemische Grundkörper die als Optische Aufheller Verwendung finden.

Insgesamt gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Synthese und beachtliche Variabilität innerhalb der verwendeten Stoffe. Optische Aufheller helfen auch einen Überblick über Staub- und Feinstaubbelastungen in Wohnräumen zu bekommen. Da sie praktisch überall eingesetzt werden, findet man sie auch überall. Nehmen Sie bei Dunkelheit mal Ihre UV-Lampe und schauen Sie sich Ihre Wohnung an. Durch die Fluoreszenz sehen Sie auch Staub der mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Sie werden überrascht sein! Deshalb gibt es natürlich auch ein Umweltproblem. Optische Aufheller gelangen in die Kläranlage und da sie relativ stabil sind, auch in die Umwelt, mit noch weitgehend unbekannten Folgen. Sie tragen Optische Aufheller auf der Haut, mehmen sie in die Hand und atmen sie zusammen mit dem Staub ein, was immer Ihr Körper auch damit macht.

Literatur