- Ich möchte Sie bitten, Ihre Anmerkungen, Kritiken, Kommentare,
Änderungen usw. zu diesem Bericht an den Sprecher
des Arbeitskreises zu senden.
Es nahmen insgesamt fünfundfünfzig Interessierte aus den Bereichen Physik, Chemie, Mineralogie, Kristallographie und Werkstoff- sowie Materialwissenschaften teil. Dabei wurden einundvierzig Vorträge gehalten, für welche reichlich Zeit zu anschließenden Diskussionen zur Verfügung stand, die auch mit großem Gewinn rege angenommen und realisiert wurden. Im Unterschied zu anderen Arbeitskreisen der DGK, die Weiterbildungen und Einführungen in häufig in der Kristallographie genutzte Methoden durchführen, liegt der Schwerpunkt unseres Arbeitskreises im gegenseitigen Austausch von Erkenntnissen und Erfahrungen sowie im Aufarbeiten der Problematik nichtkristalliner Strukturen. Anbei sei nur bemerkt, daß der Glasübergang als eines der bedeutungsvollsten und wichtigsten ungeklärten wissenschaftlichen Probleme zählt.
Das Thema, das sich der Arbeitskreis zu dieser Tagung gestellt hatte,
Struktur und Eigenschaften nichtkristalliner Materialien - Meßdaten und Strukturmodelle -
zeigte sich deshalb auch von großer Aktualität, da es dem zunehmenden Gewicht nichtkristalliner Materialien in technischen und technologischen An- und Verwendungen Rechnung trägt, die aus den besonderen Eigenschaften dieser Materialien resultieren.
Die stoffliche Basis, die die große Vielfalt nichtkristalliner Materialien widerspiegelt, reichte in den Vorträgen von den Biopolymeren über die organischen, anorganischen, metallischen und kovalenten Stoffsysteme mit allen Arten chemischer Bindung. Das Gleiche trifft auch auf die Charakterisierungsmöglichkeiten der Strukturen und Eigenschaften zu, die im wesentlichen alle spektroskopischen und Beugungsverfahren umfaßten. Dabei konnte nicht bemerkt werden, daß kristallographische Methoden auf amorphe Substanzen angewendet wurden, wie dies im Artikel der DGK Kristallographie heute - ein modernes interdisziplinäres Forschungsgebiet herausgestellt wurde, d.h., keiner benutzte Raumgruppenoperationen, Automorphismen- und Normalisatorenbetrachtungen oder Einkristallstrukturmethoden für Charakterisierungen nichtkristalliner Materialien.
Die Struktur-Eigenschaften-Relationen nichtkristalliner Materialien wurden auf unterschiedlicher struktureller Grundlage vorgetragen:
Die Strukturen nichtkristalliner Materialien, die nicht durch Raumgruppen eingeengt sind, müssen auf unterschiedlichen Strukturebenen beschrieben werden:
Allgemein konnte in einer abschließenden Diskussion festgestellt
werden, daß der Zusammenhang zwischen chemischer Zusammensetzung,
Herstellungsbedingungen, Eigenschaften und Struktur nicht durch ein einheitliches
Bild erhalten werden kann, wie dies für die Kristallographie der Fall
ist (Artikel der DGK Kristallographie heute - ein modernes interdisziplinäres
Forschungsgebiet). Mit der Vielfalt der individuellen Möglichkeiten,
die insbesondere aus der kinetischen Bedingtheit der nichtkristallinen
Strukturen resultiert, die zwischen Struktur und Eigenschaften nichtkristalliner
Materialien bestehen kann, ergeben sich grundlegende Kenntnisse über
kondensierte Systeme, die weit über die der Kristallographie hinausgehen
und somit andererseits wiederum die Kristallographie als eine allgemeine
Strukturlehre, falls dies von der konservativen Kristallographie auch angenommen
wird, befruchten.
Der kinetische Aspekt nichtkristalliner Strukturen, der den Glasübergang
als ein universelles Phänomen generiert, führt dazu, daß
für nichtkristalline Strukturen der Herstellungsvorgang wesentlich
ist: Es muß die Strukturbildung in der Schmelze, im Sol-Gel-Prozeß,
in der Gas- und Dampfphase usw. mit berücksichtigt werden ebenso wie
Keimbildungs- und Kristallisationsprozesse.
Die weitgefächerte Auswahl der Vorträge aus den unterschiedlichen Stoff,- Struktur- und Eigenschaftssystemen ließ erkennen, daß für nichtkristalline Materialien
Der Sammelband der Vortragszusammenfassungen ist beim Sprecher des Arbeitskreises zu einem Selbskostenbeitrag von 10,-DM erhältlich.
Dem Vorstand der DGK sei auch dieses Mal gedankt, daß er finanzielle Unterstützungen teilnehmender Doktoranden ermöglichte.
Der Sprecher des AK Nichtkristalline und Partiellkristalline Strukturen:
Bernd Müller, Jena
Letzte Änderung: 01. Oktober 1999 | Bearbeiter:
Sprecher AK4 |
Zur
Homepage der
DGK |
Zur
Homepage der
DGK - Arbeitskreis 4 |
Zum Anfang
dieser Seite |